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Philosophie
Durch den Fokus auf das biopsychosoziale Modell wissen wir heute, dass die Natur sich nicht in Strukturen unterteilen lässt. Vielmehr stellen die Lebensvorgänge ein komplexes Gleichgewicht aus Wachstum und Vergänglichkeit dar, welche dem naturwissenschaftlichen Grundprinzip der Homöostase unterliegen.
Durch die Herausforderungen des täglichen Lebens wird stetig unsere Resilienz beansprucht. Stress, Schlafmangel, falsche Ernährungsgewohnheiten, sozialer Dissens oder unbewusstes Handeln sind kausal um die homöostatischen Prozesse ins Wanken zu bringen.
Meine Aufgabe als Physiotherapeut besteht darin, mittels ursachenorientierter Befunderhebung, ihre Kompensationsmechanismen ausfindig zu machen und aufzuklären, um folglich physische und psychische Belastbarkeit nachhaltig zu verbessern.
Ein von mir neugedachter Behandlungsansatz in Entwicklung bezieht sich auf ein psychophysikalisches Therapiekonzept, welches die Interaktion von Erleben und Verhalten in die klassische Heilgymnastik einbezieht.
Die sorgfältige Analyse ihrer Lebensumstände und Umwelteinflüsse ist mein Gebot um sie bestmöglich zu beraten und unterstützen, ich freue mich auf die Zusammenarbeit!
Schmerz als Chance
Neben dem Bauchgefühl, welches unser primäres Erkennungszeichen der unterbewussten Abläufe des Erfahrungsgedächtnisses darstellt, um Gefahr und Sicherheit zu unterscheiden, haben wir noch den Schmerz als wichtigstes Warnsignal im Körper, der uns aufzeigen möchte, aufmerksam auf etwas zu werden, dass womöglich zulange außer Acht gelassen wurde.
Auf der physischen Ebene haben wir heute unzählige Möglichkeiten und Wissen, welche wir uns zunutze machen, um plausibel messbaren Problemen wie Traumata mit Leichtigkeit auf den Grund zu gehen und nach allen Maßstäben der konservativen physiotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten entgegenzuwirken.
Auf der psychischen Ebene geht es in erster Linie um die Werte und Erwartungen an uns selbst und ob wir mit unserem Selbstbild im Einklang sind, hierbei ist die soziale Ebene natürlich von großer Bedeutung, da häufige Konflikte, länger anhaltende Überforderungssituationen im Berufsalltag und im Privatleben, psychosomatischen Schmerz auslösen.
Wobei hier unbedingt zu erwähnen ist, dass Schmerz absolut keinerlei auffindbare Auslöser haben kann, somit kann die Ursache eine Fehlprägung des Schmerzgedächtnisses, während einer traumatisierenden Erfahrung jeden Alters, sein.
Schmerz nicht mehr als Feind anzusehen, den es zu bekämpfen gilt, sondern ihn als Verbündeten erleben, der uns den Weg weisen möchte, unsere verdrängten Überforderungssituationen und Konflikte wahrzunehmen und ernst zu nehmen, ist der wichtigste Schritt am Weg zu Wohlbefinden.
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Das einfache Verständnis der komplexen Schmerzphysiologie ist eine wesentliche Voraussetzung, um langfristig erfolgreiche und effektive Strategien zu erlernen.
Psychophysikalische Physiotherapie
Unseren Sinnen kommt eine besondere Rolle zu, wenn es um das unterbewusste Verarbeiten von Umweltfaktoren geht. Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Fühlen sind unsere Tore die Realität wahrzunehmen und mit ihr zu kommunizieren.
Der Gleichgewichtssinn, auch vestibuläre Wahrnehmung genannt, dient dazu den Körper im Raum zu orientieren und eine ausbalancierte Körperhaltung in Ruhe und bei Bewegung zu erzielen. Hierbei spielt die Propriozeption, sogenannte Tiefenwahrnehmung eine zentrale Rolle für den mühelosen Bewegungsablauf.
Der Tastsinn und die Temperaturwahrnehmung stehen ebenso in direkter Verbindung zur Nozizeption. Die Schmerzwahrnehmung ist ein hochkomplexes Thema, das ich ihnen hier anhand zweier Beispiele näher bringen möchte:
1.) Sie treffen sich mit der Liebe ihres Lebens in einem netten Cafe, der Duft von Kaffee umgibt sie und Ihr Partner beschenkt sie mit einem Strauß Tulpen. Leider müssen Sie im Laufe des Gesprächs feststellen, dass er sie betrogen hat und der soeben wahrgenommene Trennungsschmerz ein Trauma darstellt. Mittlerweile ist viel Zeit vergangen und sie haben in ihren bewussten Denkprozessen die Zurückweisung gut verarbeitet. Eigenartigerweise packen Sie immer wieder Angstattacken und Schwindelanfälle ohne jegliche erkennbare Ursache, möglicherweise weil sie Tulpen und Kaffee gleichzeitig mit Ihren Sinnen wahrnehmen und so der erfahrene Traumamechanismus aktiviert wird!?
2.) Sie sind an der Adria im Urlaub, es hat 34 Grad Aussentemperatur die Luftfeuchtigkeit ist als staubig und trocken wahrzunehmen, genießen einen Spaziergang mit ihrer Familie in den Pinienwäldern. Plötzlich spüren Sie ein schneidendes brennendes Gefühl am Unterschenkel und das nächste an was sie sich erinnern, ist aufzuwachen auf der Intensivstation nach einem anaphylaktischen Schock, da sie von einer Schlange gebissen wurden und dem Tode nah waren. 2 Jahre später fahren sie wieder an ihren Familienurlaubsort und wollen im Pinienwald am Strand baden. Am Weg zum Meer streifen sie mit dem Unterschenkel über eines der scharfkantigen Gräser und finden sich plötzlich mit untragbaren Vernichtungsschmerzen am Boden wieder. Verstehen Sie was passiert ist?
Die Erfahrungsgedächtniszentren jedes Sinnes sind eng miteinander verwoben, wenn es um das Beurteilen von Umwelteinflüssen geht. In vielerlei Hinsicht sind wir nur Passagier der hochkomplexen Verarbeitungsvorgänge unseres Körpers, da das bewusste Ich nur in Kenntnis gesetzt wird, über aus der Norm des Erfahrungsschatzes fallenden Reizzuständen.
Es nicht verwunderlich, dass schmerzhafte Erfahrungen unter Betrachtung des biopsychosozialen Modells zu Fehlprägungen des gesamten Kontrollsystems des Menschen führen können, die Schmerz in jeder Form, mögen Sie von physischen, psychischen oder seelischen Charakter sein, auslösen.
Hier kommt mein neugedachter Behandlungsansatz über Psychophysikalische Physiotherapie zum tragen, welche die Korrelation von Erleben und Verhalten in die klassische Heilgymnastik einbezieht. Unter dem Schwerpunkt der exakten ursachenorientierten Befunderhebung, werden wir die Fehlprägungen gemeinsam ausfindig machen und bestenfalls beheben.